Der Holzkohle-Guide für Grill-Anfänger

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Lesedauer: 7 Minuten

Wer das Grillen liebt, der weiß, dass Holzkohle benötigt wird. Aber was ist Holzkohle überhaupt? Was muss man als Grillanfänger wissen, wenn man sich auf den Weg macht, um Holzkohle zu kaufen? Diese Fragen möchten wir dir mit diesem Artikel beantworten.

Zudem wirst du viele interessante Informationen über den beliebten Grillzusatz erfahren. Also, los gehts, lass uns einen Blick auf den Brennstoff werfen.

Was ist Holzkohle?

Holzkohle ist ein fester Brennstoff. Sie ist schwarz und porös. Sie ist leicht und wird bei der Verkohlung von Holz gewonnen. Neben ihrem Einsatz als Brennstoff wird diese auch als Zeichenkohle verwendet.

Holzkohle in einer Hand

Wie wird Holzkohle hergestellt?

Holzkohle ist keine Kohle, die man in einem Bergwerk gewinnt. Sie wird von uns Menschen hergestellt, indem man Holz verbrennt. Der feste Brennstoff entsteht, wenn verbranntes Holz an der Luft getrocknet wird. Die anfängliche Temperatur von 275 °C steigt im Laufe des Herstellungsverfahrens auf 350 °C bis 400 °C.

Wie dieses Verfahren abläuft, erklärt das nachfolgende Video:

Die Geschichte der Holzkohle

Betrachtet man Bilder oder Bücher, die Geschichten vergangener Zeiten erzählen, so wird man schnell feststellen, dass Holzkohle schon viele Jahre dazu dient, Metalle herzustellen und zu bearbeiten, da Steinkohle schädliche Stoffe ausstieß, wenn man sie verbrannte.

Im 16. Jahrhundert war die Nachfrage an Holzkohle so enorm, dass eine Knappheit an Holz herrschte. Zwei Jahre später waren, vor allem in Großbritannien, die Wälder so weit ausgebeutet, aus der Holzknappheit ein nationales Problem wurde. Natürlich lag dies nicht einzig daran, dass man Holzkohle herstellte. Holz wurde und wird auch zu Bau von Schiffen, Häusern und anderen Dingen verwendet.

Um das Problem zu lösen, mussten sich die Eisenhütten also Gedanken darüber machen, welches Verbrennungsmaterial man als Alternative nutzen konnte. Als dann der Ausbau der Verkehrswege und Eisenbahnen begann, ersetzte man Holzkohle immer häufiger mit Steinkohle.

Zur Energieversorgung standen fortan Gas und Strom im Vordergrund.

Im Ersten und Zweiten Weltkrieg war Holzkohle von der Industrie und der Armee sehr begehrt. Heutzutage verwenden wir die Holzkohle hauptsächlich, um zu grillen. Aber eine Ausnahme gibt es…

In diesem Fall ist es Brasilien. Dort stellt man Holzkohle in großen Mengen her, da das Land kaum Steinkohle besitzt. Es wurden große Eukalyptusplantagen angelegt, um die Gewinnung von Holzkohle zu ermöglichen. Leider ist die Gewinnung von Holzkohle auch heutzutage noch ein großes Problem, da die Abholzung von Wäldern hierfür unvermeidbar ist.

Eigenschaften von Holzkohle

  • lässt sich leicht entzünden
  • weiterbrennen ohne Flamme
  • höhere Brenntemperatur als Holz
  • Freisetzung von 28–35 MJ Energie je Qualität
  • gutes Poliermittel für Metall

Qualitätskriterien

  • Wassergehalt
  • Aschegehalt
  • flüssige Bestandteile
  • glänzende, schwarze Farbe
  • hat Struktur des Holzes

Welche Holzkohle sollte man zum Grillen verwenden?

Wer gerne grillt, der möchte auch, dass das Grillen gut wird und das Essen schmeckt. Daher ist die Wahl der Holzkohle im Vorfeld bereits ein wichtiger Punkt, mit dem du dich als Grillanfänger definitiv beschäftigen solltest.

Holzkohle im Kugelgrill

Hier hast du die Wahl zwischen Holzkohle als auch Briketts. Beides ist für jeden Grill, ob Holzkohlegrill oder Kugelgrill geeignet. Mache dir also im Vorfeld Gedanken, welches Gericht du auf deinem Grill zubereiten möchtest. Dementsprechend wählst du die Kohle, welche du kaufst. Wer nur einen kurzen Grillabend plant, muss nicht zu tief in die Taschen greifen. Wenn du jedoch einen längeren Grillabend ins Auge gefasst hast, solltest du ein wenig mehr investieren und Premium-Grillkohle kaufen.

Wer sich für Briketts entscheidet, sollte wissen, dass diese eine sehr niedrige Temperatur haben. Wenn du also schöne saftige und dicke Steaks grillen möchtest, ist es ratsam, keine Briketts zu wählen, sondern Holzkohle.

Verwendest du einen Keramikgrill, so solltest du ausschließlich Holzkohle einsetzen. Hier ist es außerdem ideal, wenn die Kohle große Stücke beinhaltet und aus hartem Holz besteht. Keramik hat den Vorteil, dass sie die Hitze sehr lange speichern kann. Dies bietet dir ein langes und wundervolles Grillerlebnis.

Gibt es eine besondere Marke, welche du wählen solltest? Die Antwort lautet: ja. Laut Testergebnissen schneidet die Grillkohle von Pro Fagus mit der Note 1,8 ab.

Der Kilopreis dieser beträgt laut aktuellem Stand 1,93 € und ist damit eine der teuersten Marken, aber, und das spricht deutlich für die Kohle, sie erreicht bereits am Ende der Vorglühphase 370 Grad Celsius.

Verwendest du lieber Briketts, so sind die Carbo Grill Holzkohle-Briketts, welche du bei Aldi kaufen kannst, sehr zu empfehlen. Diese können sich mit der Pro Fagus Grillkohle messen, was den Temperaturvergleich betrifft.

Wie viel Holzkohle sollte zum Grillen verwendet werden?

Hat man die richtige Kohle gefunden, kann es fast schon mit dem Grillabend losgehen. Allerdings gibt es einen weiteren Punkt, mit dem du dich schon im Vorfeld beschäftigen solltest – die Frage, wie viel Holzkohle du verwenden solltest.

Angezündete Holzkohle im Kugelgrill

Hier ist es immer wichtig zu beachten, was man grillen möchte und vor allem welche Menge. Wenn du also viel auf deinen Grill legen möchtest, musst du dafür sorgen, dass dein Feuer lange genug schön heiß bleibt.

Sicher kennst du den Spruch: „Viel hilft viel.“ In diesem Fall ist es sogar angebracht, diesen umzusetzen und etwas mehr Kohle aufzulegen. Denke immer daran, dass es leichter sein wird, die Hitze zu verringern, als diese zu erhöhen.

Die Verteilung der Holzkohle ist ebenfalls wichtig. Empfehlenswert ist es, diese ca. fünf Zentimeter hoch und zu allen Seiten auch fünf Zentimeter breiter zu verteilen. Demnach ist die Kohlenfläche immer etwas breiter als das Rost für das Grillgut.

Wie heiß wird die Holzkohle?

Nur wenn dein Grill die richtige Temperatur erreicht, kann dein Grillgut auch tatsächlich gelingen. Tatsächlich ist es so, dass nach ca. einer halben Stunde die Temperaturen auf bis zu 800 °C steigen, wenn man Holzkohle benutzt. Bei Briketts dauert dies mindestens 50 Minuten.

Professionelle Griller empfehlen eine Mischung aus Briketts und Holzkohle zu nutzen. Probiere es einmal aus und du wirst feststellen, dass so eine gleichmäßige Hitze entsteht, welche du auch über einen längeren Zeitraum halten kannst.

Angezündete Holzkohle

Wenn du überprüfen möchtest, ob deine Kohle heiß genug ist, so solltest du die Farbe im Auge behalten. Außen ist sie weiß, doch innen nimmt sie eine durchgehend rote Farbe an. Dies geschieht nach ca. einer halben Stunde.

Viele Grills haben ein eingebautes Thermometer, um die Temperatur der Kohle zu überprüfen. Sollte dein Grill kein Thermometer haben, so kannst du einen einfachen Handtest durchführen. Halte diese etwa zwölf cm für zehn Minuten über den Grill. Wenn dir dies gelingt, so hat deine Kohle eine Temperatur von 110-170 °C erreicht.

Schaffst du es nur fünf Sekunden, so beträgt die Temperatur 170-230 °C. Eine deutlich höhere Temperatur hat dein Grill, wenn es dir lediglich ein bis vier Sekunden lang gelingt, die Hand über dem Grill zu halten. Wichtig zu wissen ist auch, dass die Temperaturen auch von der Höhe des Grillrosts beeinflusst werden.

Wie grillt man mit Holzkohle richtig?

Nun hast du bereits so viele nützliche Informationen rund um Holzkohle und deren Geschichte erfahren. Du hast dir bereits Gedanken darüber gemacht, was du auf deinem Grill zubereiten möchtest und herausgefunden, welche Holzkohle für deine Grillzwecke nützlich ist.

Dann kann es endlich losgehen, denkst du jetzt vielleicht, doch es ist ebenso wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, wie man richtig grillt.

Zuerst gilt es, den richtigen Standort für deinen Grill zu finden. Dabei solltest du darauf achten, dass der Grill auf festem Untergrund steht und deine Gäste nicht eingeräuchert werden.

Als Nächstes gibst du die Grillkohle auf den Grill und baust diese wie eine Pyramide auf. Den Grillanzünder sowie etwas Holzwolle können nun daruntergelegt werden. Eine weitere Variante ist, den Grillanzünder und die Wolle am Rand zu verteilen. Hier musst du selbst probieren, was für dich am besten funktioniert.

Holzkohle auf einem Haufen

Nun zündest du diese an und beobachtest das Geschehen gut. Sobald die erste Schicht deiner Holzkohle angeglüht ist, gibst du die nächste Schicht hinein. Noch einmal musst du dich in Geduld üben und warten.

Es dauert ungefähr 20 bis 30 Minuten, ehe deine Kohle gut durchgeglüht und alles zum Grillen bereit ist. Mit einem Stuck-Karton oder einem Grillfächer kannst du dafür sorgen, dass dein Feuer immer wieder schön angefacht wird.

Behalte das Geschehen immer gut im Blick. Sobald aus deinen Kohlestücken ein schönes Polster aus Glut wird, kannst du dieses niederklopfen und anschließend dein Grillgut darauf packen.

Es ist wichtig, dass du den richtigen Zeitpunkt abwartest, ehe du dein Essen auf den Grill legst. Du kannst dich an der Farbe der Kohle erinnern, denn sobald sich diese außen weiß färben, ist dies ein Anzeichen dafür. Bist du dir unsicher, so führst du den im vorangegangenen Text bereits beschriebenen Test durch. Wenn du genau hinsiehst, so kannst du über eben dieser die Luft „vibrieren“ sehen.

Richtig nachlegen

Wenn du länger als eine halbe Stunde grillst, wirst du merken, dass die Temperatur des Grills niedriger wird. Dies bedeutet, dass du Kohle nachlegen musst. Aber wie?

Empfehlenswert, wenn du größeres Grillgut auflegen möchtest, ist es, Briketts zu verwenden. Lass dich nicht davon abschrecken, dass sie länger brauchen, ehe sie durchgeglüht sind. Der Vorteil ist, dass sie die Hitze länger halten und du nicht beziehungsweise wenig nachlegen musst.

Wenn du Holzkohle benutzt und nachlegen musst, so ist es ratsam, eher zu früh, als zu spät nachzulegen. Da diese ca. 20 Minuten benötigen, um gut durchzuglühen, könnte sonst die Gefahr bestehen, dass die Hitze zu gering ist. Was das für dein Grillgut bedeutet, muss ich dir wohl nicht erklären.

Hitze regulieren

Manchmal ist die Glut zu heiß. Aber es kann auch vorkommen, dass diese nicht genügend Temperatur aufbringt. Hier ist dein Einsatz gefragt.

Egal ob zu kalt oder zu heiß, die Regulation ist relativ einfach. Du nimmst das Rost aus der Halterung und legst dieses entweder höher, wenn die Temperaturen zu heiß sind oder etwas tiefer, wenn dein Grillgut zu wenig Hitze bekommt.

Ein weiterer wichtiger Tipp: Lege flaches Grillgut möglichst nah an die Glut heran. Achte aber darauf, dass dieses nur kurz gegrillt wird, da es sonst zu trocken wird oder anbrennt.

Dickere Stücke solltest du so auflegen, dass diese mehr Abstand zur Glut haben.

Mariniertes Fleisch

Das beste Grillerlebnis erzielst du, wenn du dein Fleisch einlegst oder marinierst. Allerdings solltest du dieses mit etwas Küchenpapier abtupfen, bevor du es auf dein Rost legst. Der Grund dafür ist das Öl, welches sonst auf die glühenden Kohlen tropft. Dadurch können sich Rauch und Flammen bilden, welche schadstoffhaltig sind.

Feuchte Holzkohle

Einmal vergessen, die Holzkohle wegzuräumen, und schon hat diese ein paar Tropfen Wasser abbekommen.

Sollte es auch dir einmal so gehen und deine Holzkohle feucht werden, so empfehle ich dir, diese vor Benutzung in die Sonne zu legen, um diese zu trocknen. Feuchte Holzkohle sorgt sonst dafür, dass sich starker Rauch entwickelt.

Die Haltbarkeit der Holzkohle

Im Grunde genommen haben weder Briketts noch Holzkohle ein Verfallsdatum. Allerdings gibt es dennoch rund um die Kohlestücke Gerüchte. Nach einem Jahr soll diese angeblich nicht mehr so gut brennen, wie frisch gekaufte Kohle.

Die Ursache hierfür ist die Lagerung. Die meisten lagern ihre Kohle entweder in einem Keller. Diese haben die negative Eigenschaft, dass sie feucht sind, was für die Kohle nicht gut ist.

Vor allem Winter ist von der Lagerung im Keller abzusehen, denn die zusätzliche Kälte verhindert, dass die Kohlestücke wieder trocknen. Aber es ist nun einmal so, dass man neben einem Keller nur einen Schuppen zu Lagerung hat.

Solltest du also feuchte Kohle haben, so empfehle ich dir, diese auf den Grill zu schütten und diesen dann für einige Stunden in der Sonne stehen zu lassen. So können diese trocknen. Allerdings ist es so, dass dennoch ein wenig Restfeuchte enthalten bleibt.

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